Der Bürgerrat

Fragen und Antworten

Was ist ein Bürgerrat?

Ein Bürgerrat ist eine besondere Form der Beteiligung. Anders als bei Wahlen oder Abstimmungen geht es nicht um konkrete Entscheidungen, sondern darum, dass Menschen eingebunden, gehört und zu drängenden politischen Themen gefragt werden. Mitglieder in Bürgerräten erarbeiten in der Regel Handlungsempfehlungen für verantwortliche Stellen.

Bei einem gelosten Bürgerrat ist die Auswahl der Teilnehmenden zufällig, aber repräsentativ. Das heißt die Gruppe bildet in ihrer Zusammensetzung die Gesellschaft im Miniaturformat ab.

Die Teilnehmenden hören in großer Runde Beiträge und diskutieren diese in Kleingruppen. Die Moderation achtet darauf, dass alle Mitglieder des Bürgerrates zu Wort kommen und auf ein respektvolles Miteinander.

 

Worum geht es beim Forum Corona in Sachsen?

Infektionen, Inzidenzen, Lockdown, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen: seit mehr als einem Jahr sind diese Begriffe Alltag. Die Corona-Pandemie hat das gesellschaftliche Leben beeinflusst und verändert – überall auf der Welt und auch in Sachsen. Und der Umgang mit dieser Krisensituation hat gezeigt: Es gibt viel Rede- und auch Verbesserungsbedarf!

Wie ist es den Menschen in den letzten anderthalb Jahren ergangen? Was haben wir als Gesellschaft durch die Pandemie gelernt? Wie lassen sich die langfristigen Folgen von Corona speziell in Sachsen bewältigen? Und was soll anders und besser werden im Land?

Im Bürgerrat Forum Corona tauschen sich 50 repräsentativ ausgewählte Sächsinnen und Sachsen miteinander aus und erarbeiten gemeinsam in mehreren Sitzungen bis zum Frühjahr 2022 Empfehlungen für die Politik. Dabei werden sie von Expertinnen und Experten begleitet. Es ist ein Dialograum, um über die Auswirkungen der Pandemie nachzudenken und gemeinsam Lösungsansätze für die Zukunft zu entwickeln.

 

 

Wer sind die Teilnehmenden und wie wurden sie ausgewählt?

Die Auswahl und Einladung zum Forum Corona funktioniert nach zwei Kriterien: einerseits nach dem Prinzip der Zufallsauswahl und zweitens nach dem Prinzip der repräsentativen Zusammensetzung.

Das Zufallsverfahren soll sicherstellen, dass alle Sächsinnen und Sachsen über 16 Jahren ausgelost werden können und damit theoretisch die Möglichkeit zur Teilnahme haben.

Durch die repräsentative Zusammensetzung des Bürgerrats entsteht quasi ein Sachsen im Miniaturformat. Zum Beispiel entspricht das Verhältnis von alten zu jungen Menschen oder von Land- und Stadtbewohnern etwa dem der Gesamtbevölkerung in Sachsen. Faktoren, die berücksichtigt wurden, sind Alter, Geschlecht, Bildungsabschluss, die Größe des Wohnorts und Migrationsgeschichte.

Die Einladung und Auswahl der Teilnehmenden wurde folgendermaßen umgesetzt:

Das Statistische Landesamt hat aus dem Melderegister des Freistaates Sachsen eine repräsentative Stichprobe von 5.000 Personen erstellt. An alle diese Bürgerinnen und Bürger wurde ein Einladungsschreiben zum Forum Corona verschickt.

Aus all denjenigen, die per Rückmeldebogen ihr Interesse an der freiwilligen Teilnahme am Forum Corona bekundet haben, stellte das Statistische Landesamt per Zufallsverfahren 50 Personen und einige Nachrückerinnen und Nachrücker zusammen, die einen möglichst repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung abbilden.

 

Warum sprechen wir über das Thema Corona?

Die Corona-Pandemie hat in den letzten eineinhalb Jahren den Alltag jeder und jedes einzelnen beeinflusst und unser Zusammenleben maßgeblich geprägt. Doch alle Bürgerinnen und Bürger haben die Pandemie und den Umgang anders erlebt. Wie es mit Corona weitergeht, wissen wir nicht. Aber was wir wissen, ist, dass einige der Auswirkungen von Corona bleiben und uns alle noch länger beschäftigen werden.

Die Pandemie hat verschiedene Herausforderungen für unsere Gesellschaft, Wirtschaft und die sächsische Politik sichtbar gemacht und neue geschaffen – es gibt daher viel Redebedarf. Die Staatsregierung in Sachsen ist an Lösungsvorschlägen aus Sicht von Bürgerinnen und Bürgern interessiert – deshalb gibt es einen Bürgerrat zu Corona.

 

 

Wie werden die Themen ausgewählt?

Das Forum Corona wird sich mit insgesamt vier Handlungsfeldern beschäftigen, die während der Pandemie auf Landesebene besonders wichtig waren und die auch darüber hinaus eine entscheidende Rolle im Alltag in Sachsen spielen: Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung.

Es gibt drei Wege, wie Themen für das Forum Corona vorgeschlagen werden:

  1. Auf dem Beteiligungsportal Sachsen können alle Bürgerinnen und Bürger bis zum 31.07.2021 Diskussionsthemen vorschlagen. Die Online-Beteiligung ist zu erreichen unter: www.mitdenken.sachsen.de/1025225
  2. Die Landesregierung macht eigene Themenvorschläge, zu denen sich die Politik Einschätzungen aus der Bevölkerung wünscht.
  3. Die Teilnehmenden des Bürgerrats konnten bei der Eröffnungsveranstaltung am 17.07. eigene Vorschläge, Erfahrungen und Themen in das Forum Corona einbringen.

 

Diese Themenvorschläge werden anschließend zusammengefasst, damit die Teilnehmenden des Bürgerrats die Themen und Fragen auswählen können, die sie im Laufe des Forum Corona diskutieren wollen. Für jedes Handlungsfeld – Gesundheit, Bildung, Wirtschaft und Politik – gilt es jeweils drei Diskussionsthemen auszuwählen.

 

Was passiert im Bürgerrat?

Zwischen September 2021 und Januar 2022 findet monatlich ein Bürgerrat statt, bei dem sich die Mitglieder in Arbeitsgruppen zusammenfinden – stets an einem Samstag. Diese Veranstaltungen sind zunächst alle digital geplant. Inhaltlich geht es bei jeder Sitzung um ein Handlungsfeld. Die erste Sitzung des Bürgerrats beschäftigt sich mit Fragen der Gesundheit, die zweite mit Bildung, die dritte mit Wirtschaft und die vierte dann mit Politik.

Im letzten Bürgerrat im Frühjahr 2022 einigen sich die Teilnehmenden gemeinsam auf ihre Empfehlungen und übergeben diese öffentlich an die Sächsische Staatsregierung und den Sächsischen Landtag. Bei jedem Treffen gibt es einen Vortrag von Expertinnen und Experten in der großen Gruppe. Danach tauschen sich die Bürgerinnen und Bürger in Kleingruppen aus und erarbeiten Empfehlungen. Im Plenum können dann die Ergebnisse wieder zusammengetragen werden.

 

Was passiert in den Kleingruppen?

In den Kleingruppen bekommen die Teilnehmenden den nötigen Raum, sich über ihre Erfahrungen, Sichtweisen und Lösungsvorschläge auszutauschen. Alle diese Runden werden moderiert. Ziel ist es, dort Handlungsempfehlungen für die sächsische Politik – aber bei Bedarf auch für andere Institutionen – zu erarbeiten.

 

 

Wer organisiert das Forum Corona?

Projektträger ist die Initiative Offene Gesellschaft e.V. – eine unabhängige, gemeinnützige Organisation ohne Parteibindung, hinter der ein breites Netzwerk von Privatpersonen und Institutionen steht. Seit 2016 setzt der Verein sich für die Verteidigung und Verbesserung der Demokratie ein. Mit bundesweiten Mitmach-Kampagnen, innovativen Formaten der Beteiligung und politischer Bildung bringt die Initiative Offene Gesellschaft Menschen unterschiedlicher Hintergründe ins Gespräch, stößt konstruktive Debatten und neue Ideen an.

Die Initiative Offene Gesellschaft plant und organisiert das Forum Corona. Sie wird konzeptionell unterstützt von dialogwert, einer Agentur für Dialog, Bürgerbeteiligung und Prozessgestaltung.

Die Außendarstellung und Redaktion übernimmt die Agentur Die Rederei gUG. 

 

Wer finanziert das Forum Corona?

Der Bürgerrat Forum Corona wird vom Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) finanziert, mit Mitteln des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. 

 

Bei Fragen rund um das Forum Corona schreiben Sie eine E-Mail an info@forum-corona.de 

 

Hier erhalten Sie alle Informationen (PDF) zum Forum Corona auf einen Blick:

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